Mittelohr-Belüftungsröhrchen

Paukenerguss und Beispiele von Paukenröhrchen

Paukenerguß mit erkennbaren Luftblasen im Mittelohr (Pfeil) und Narben nach häufigen Mittelohrentzündungen (gelber Pfeil)
Vergoldetes Paukenröhrchen mit Haltedraht
Silikon-Paukenröhrchen

Wann wird operiert ?

Eine chronische Mittelohr-Belüftungsstörung kann zur Entstehung eines Paukenergusses führen; einer Sekretansammlung hinter dem Trommelfell im Mittelohr (s. auch linkes Bild). Die Ursache liegt meist in einer Rachenmandelvergrößerung; den sog. „Polypen„. Anfangs handelt es sich um wässriges Sekret, welches sich bei nur vorübergehender Belüftungsstörung des Mittelohres unter einer entsprechenden Behandlung zurückbilden kann. Bei länger anhaltender Belüftungsstörung entsteht meist ein zäher Paukenerguss mit leimartig eingedicktem Sekret. Dies führt zu einer anhaltenden Hörstörung (s. auch Hörstörungen beim Kind). Wenn eine medikamentöse Therapie ohne Erfolg bleibt, ist die Einlage eines Belüftungsröhrchens (Paukenröhrchen) erforderlich. Dieser Eingriff wird meist in Verbindung mit einer Rachenmandelentfernung ambulant durchgeführt. Das Gehör ist anschließend meist sofort wieder normalisiert.

 

Wie wird operiert ?

Über einen kleinen Schnitt ins Trommelfell (Paracentese) lässt sich der Paukenerguss mit einem feinen Sauger absaugen. Handelt es sich um wässriges Sekret, kann der Paukenerguss meist vollständig abgesaugt werden. Auf die Einlage eines Paukenröhrchens kann dann verzichtet werden; das Trommelfell heilt in wenigen Tagen wieder ab. Ist das Sekret jedoch zäh und eingedickt, ist die Einlage eines Paukenröhrchens notwendig, da das Mittelohr eine gewisse Zeit zur Erholung mit guter Belüftungssituation benötigt. Um welche Art von Paukenerguss es sich handelt, zeigt sich häufig erst nach erfolgtem Trommelfellschnitt. Die Entscheidung, ob ein Paukenröhrchen gelegt werden muss oder nicht, kann daher oft erst während der Operation getroffen werden.

 

Wie lange liegen Paukenröhrchen

Paukenröhrchen werden in der Regel von selbst vom Trommelfell abgestoßen und fallen dann oft unbemerkt aus dem Gehörgang. Je nach Beschaffenheit und Material des Paukenröhrchens dauert diese Phase Wochen bis Monate. Kunststoff- oder Silikonröhrchen werden schneller abgestoßen, vergoldete Metallröhrchen langsamer. Es gibt auch Paukenröhrchen zur Langzeittherapie, die dauerhaft verbleiben und daher später wieder entfernt werden müssen.

 

Mit Paukenröhrchen ins Wasser ?

Während der Zeit mit Paukenröhrchen sollte der Wassereintritt ins Ohr vermieden werden. Erfahrungsgemäß stellt Spritzwasser beim Duschen oder Plantschen an der Wasseroberfläche kein Problem dar. Denkbare Gefahren sind Infektionen mit laufendem Ohr oder Schwindel. Zur Vorbeugung und Sicherheit sind spezielle Ohrstöpsel empfehlenswert, die in den Gehörgangseingang eingeführt werden können.